Steckbrief
Name: Enrico Göbel
Geburtstag: 14. Mai
Geburtsort: Erfurt
Heimatort: Steinbach-Hallenberg
Wohnort: Veitshöchheim
Werdegang: Abitur – Philipp-Melanchthon-Gymnasium Schmalkalden, Informatikstudium – FH Schmalkalden, Fachlehrer IT, Stv. Teamleiter – BFW Würzburg
Hobbies: Fotografie, Sport, Blindenfußball, Puzzle und Brettspiele
Interviews
Aus dem Würzburger Stadtbuch 2014:
„Initialzündung war die Aussage eines Kollegen am Berufsförderungswerk“, erzählt Enrico Göbel von seinem Einstieg als Torwart beim Blindenfußball. „In die Bundesliga schaffst Du’s nie, meinte er. Da war mein Ehrgeiz geweckt.“ Heute, drei Jahre später, ist der Wahl-Würzburger Enrico Göbel Keeper der Deutschen Blindenfußball Nationalmannschaft. Fußball für blinde Menschen gibt es in Deutschland erst seit der WM 2006. Gespielt wird auf einem 20 mal 40 Meter großen Feld mit Seitenbanden und Handballtoren. Der Torwart ist sehend, die vier blinden Feldspieler jedes Teams orten den mit Rasseln gefüllten Spielball ausschließlich über ihr Gehör. Zwei Guides geben den Spielern von außen durch Zurufe weitere Orientierung. „Blindenfußball ist rasant und körperbetont, nichts für Zartbesaitete“, stellt Enrico Göbel klar. Die wichtigste Regel heißt „Voy“, spanisch für „Ich komme“. Mit diesem Zuruf warnt der abwehrende Spieler seinen Gegenspieler vor einem eventuellen Zusammenprall. Seit 2010 mischt der 31-Jährige beim Team vom Vitalsportverein (VSV) und Berufsförderungswerk (BFW) Würzburg in der Bundesliga mit. Anfang 2013 kommt dann der Anruf von Nationaltrainer Uli Pfisterer. Drei Monate später sorgt der 31-Jährige aus dem thüringischen Steinbach-Hallenberg mit tollen Paraden dafür, dass Deutschlands Blindenfußballer bei der Europameisterschaft in Italien erstmals auf Rang 4 landen. Erst im Halbfinale unterliegt man dem späteren Europameister Spanien. „Die Spiele bei der EM, die Nationalhymne, die ganze Atmosphäre sind unvergessliche Erlebnisse“, betont der IT-Lehrer des BFW Würzburg, einem Bildungszentrum für Sehbehinderte. Seine Leidenschaft für den Blindenfußball gibt er auch als stellvertretender Vorsitzender des VSV Würzburg weiter. Und jüngst fragte ihn die Universität Würzburg als Dozent für Blindenfußball an. Begeistert ist der Diplom-Informatiker vor allem vom inklusiven Charakter der Sportart: „Das Tollste am Blindenfußball ist, dass blinde, sehbehinderte und sehende Menschen in einem Team gemeinsam auf dem Platz stehen. Das gibt’s sonst nirgends.“
Freies Wort, 21.03.2013:
Artikel in Thüringer Tageszeitung
Mainpost, z.B. am 30.09.2014
Artikel Freundschaftsspiel in Würzburg
Anregungen oder Kritik sind erwünscht: blog (at) enricogoebel.de
Viel Spaß!